Geschichte

kurze Historie unseres Vereines

Als der Männerchor vor über 180 Jahren gegründet wurde, war Grenzach noch ein Bauerndorf, in welchem seinerzeit etwa 800 Einwohner von der Landwirtschaft, dem Weinbau und dem Fischfang lebten.

Wie bei vielen Vereinen in diesem Alter, lässt sich auch beim ältesten Verein von Grenzach-Wyhlen das Gründungsdatum nicht mehr feststellen. Festgehalten aber ist, dass bereits im Jahre 1840 eine Fahne geweiht wurde, so dass man davon ausgehen kann, dass der Verein bereits viel früher bestanden hat. Sichere Unterlagen gibt es nicht. So orientiert sich der Verein an der bereits im Jahre 1840 vorhandenen Fahne. Überhaupt standen die Fahnen in den Vereinen hoch im Kurs, denn 1859 wurde eine zweite Fahne geweiht, die noch heute vorhanden ist.

Indes war die Treue zur Fahne nur bedingt, denn bald trennte sich eine Anzahl Sänger und gründete einen neuen Verein. Somit gab es zwei Gesangvereine in Grenzach. Zwar hatten Sie den gleichen Dirigenten, sowie das gleiche Probenlokal, übten aber getrennt. Doch zum Glück wurde man bald wieder einsichtig und die beiden Kontrahenten fanden wieder zusammen, was dann unter dem Namen "Männerchor Grenzach" geschah.  Friedlich scheint es damals bei den Grenzacher Sängern nicht gewesen zu sein, denn die Chronik berichtet von mehreren Unterbrechungen in der Vereinsgeschichte. Gründe darüber sind nicht überliefert. Nachzulesen ist aber, dass sich die Sänger trotzdem zum Singen bei Hochzeiten und Beerdigungen trafen.

Eine Änderung trat ein, als im letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts sich in Grenzach vermehrt Industrie ansiedelte. Dadurch erfuhr auch der Männerchor einen neuen, stetigen Auftrieb. Der Chor beteiligte sich sehr erfolgreich an Wettgesängen und weihte im Jahre 1904 die vierte Fahne verbunden mit einem Preissingen. Vier Jahre  später veranstaltete der Chor dann das erste Kirchenkonzert.

Die ständige positive Entwicklung fand durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges ein jähes Ende. Doch die daheimgebliebenen Sänger wollten auf den Gesang nicht verzichten und bildeten mit dem Kirchenchor einen so genannten Kriegschor. Doch gleich nach Kriegsende wurde die Vereinstätigkeit wieder aufgenommen. Einen enormen musikalischen Aufschwung erlebte der Chor mit der Verpflichtung des Dirigenten Robert Kuner. So konnte im Jahre 1927 beim Regionalen Liederfest in Basel, an dem der Chor mit 75 Sängern teilnahm, die beste Tagesleistung erzielt werden.

Nach dem unseligen Zweiten Weltkrieg galten im Jahre 1945 alle Vereine als aufgelöst und mussten sich de facto neu gründen. So auch der Männerchor Grenzach. Nach anfänglichen Schwierigkeiten erlebte der Verein 1950 dann wohl den größten Aufschwung seiner Geschichte. In diesem Jahr feierte der Männerchor Grenzach sein 110-jähriges Bestehen, nachdem das 100-jährige wegen des Krieges ausgefallen war. Verbunden mit diesem Fest war das erste Wertungssingen nach dem Kriege. Der damals stattliche Chor mit 70 Sängern, unter der Stabführung seines damaligen Dirigenten Enrico Raphaelis zählte zu den Spitzenchören im südbadischen Raum.

In den folgenden Jahren konnte der Verein sowohl qualitativ wie auch quantitativ gut bestehen. Ein Chorleiterwechsel Anfang der 60er Jahre wurde unbeschadet überwunden und unter der Stabführung von Claudius Schauffler im Jahre 1965 das 125-jährige Jubiläum gefeiert, an welchem Chöre aus der ganzen Region (Frankreich, Schweiz und Deutschland) teilnahmen.

Ein musikalischer Glücksfall war es für den Chor, als ihn im Jahre 1968 Kantor Rolf Haas als Dirigent übernahm und über 40 Jahre lang leitete. Sein musikalisches Können brachten den Chor auf ein hohes Niveau.

Die Einführung des Medium Fernsehen und neue Freizeittrends hinterließen auch in den Grenzacher Vereinen negative Einflüsse. Die Anzahl der Sänger sank empfindlich. Man resignierte jedoch nicht und brachte durch intensive Werbung den Chor wieder auf 50 Sänger.

Unvergessen ist das im Jahre 1990 gefeierte 150-jährige Jubiläum, wo viele Vereine aus Frankreich, der Schweiz und aus Südbaden begrüßt werden konnten. Beeindruckende Liedvorträge brachte der CORO VERSILIA aus Capezzano Monte/Toskana, den wir anl. einer Verschwisterungsfeier in Pietrasanta kennenlernen konnten, dar.

Nach über 40 Jahren erfolgreicher Chorleitertätigkeit legte Herr Rolf Hass im Oktober 2009 seinen Dirigentenstab ab und begab sich in den wohlverdienten Ruhestand. Mit einem Konzert wurden sein langjähriges Engagement gewürdigt und ihm der Titel des Ehrenchorleiters verliehen.

In Herrn Alejandro Prieto fanden wir einen würdigen Nachfolger. Ohne mit der Tradition zu brechen verlieh er dem Chor neuen Schwung mit  modernerem Liedgut wie Operetten oder Schlagern. Mit herausragendem pädagogischen Geschick, Sachverstand und Sympathie gelang es ihm die Sänger für die Singstunden zu begeistern.

Das Jahr 2013 brachte den Männerchor Grenzach in eine schwierige Phase. Gleich mehrere Sänger des 1. Tenors fielen krankheitsbedingt dauerhaft aus. Da klangvolle Auftritte mit 3 Sängern dieser Stimme nicht mehr möglich waren unterstützten uns freundlicherweise einige Sänger vom Gesangverein Frohsinn Wyhlen. Einen schweren Verlust erlitten wir zur Jahresmitte als unser sehr geschätzter Chorleiter Alejandro Prieto nach kurzer schwerer Krankheit verstarb. Bis zum Jahresende sagte unser Ehrendirigent Rolf Hass zu den Chor ad interim zu leiten.

Die allgemeinen Probleme mit Überalterung und dadurch verbundenen Sängerschwund haben nicht nur uns sondern auch den Gesangverein Frohsinn Wyhlen beeinflusst. Die Generalversammlungen beider Vereine stimmten den Verhandlungen der Vorstände zu ab Anfang Februar 2014 die Gesangsaktivitäten in einer Singgemeinschaft zusammenzulegen. Die beiden Vereine bleiben jedoch weiterhin als rechtlich selbstständige Einheiten bestehen. Dem bisherigen Dirigent des Frohsinn Wyhlen Herr Martin Grzelak wurde die Chorleitung für die Singgemeinschaft Grenzach-Wyhlen übertragen.

Im Jahre 2015 feierte der Männerchor Grenzach 1840 e.V. sein 175jähriges Jubiläum. Er wurde diesem stolzen Geburtstag gerecht werden und hatte im Jubiläumsjahr einige Veranstaltungen durchgeführt.